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Omega-3-Fettsäuren bei Rheumaerkrankungen
Yin und YangMedicus Curat, Natura Sanat

Omega-3-Fettsäuren bei Rheumaerkrankungen

23.4.2024
Ernährungsmedizin
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Viele Patienten fragen mich, ob eine Einnahme von Omega-3-Fettsäuren hilfreich bei der Behandlung der Gelenkschmerzen bei ihrer Rheumaerkrankung sein können.

Omega-3-Fettsäuren sind ein wichtiger Bestandteil der Membranen unserer Zellen und sie tragen dazu bei, dass viele Gewebe, insbesondere unser Gehirn, richtig funktionieren. Außerdem spielen die Fettsäuren im Rahmen der entzündlich-immunologischen Reaktion eine entscheidende Rolle.

Unser Körper kann die Omega-3-Fettsäuren nicht selbst herstellen, er muss sie über die Nahrung aufnehmen.

Gute Quellen sind Fisch (z. B. Lachs, Makrele, Hering), Nüsse und Samen (z. B. Chiasamen und Walnüsse). Algenöl wäre für die, die keinen Fisch essen eine Alternative.


Zu den Omega-3-Fettsäuren gehören:

- Eicosapentaensäure (EPA)

- Docosahexaensäure (DHA)

- Alpha-Linolensäure (ALA) (in Pflanzen)

Einige Studien geben tatsächlich Hinweise darauf, dass Omega-3-Fettsäuren bei Rheumaerkrankungen entzündungshemmend wirken und anti-entzündliche Kapazitäten stärken können 1, 2. Des Weiteren ist bekannt, das Rheumaerkrankungen mit weiteren chronisch entzündlichen Begleiterkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Insulinresistenz, metabolischem Syndrom und Sarkopenie (=generalisierter Verlust von Muskelkraft, -masse und -funktion) einhergehen 3. Hierbei geben Untersuchungen Hinweise, dass eine Omega-3-Fettsäuren reiche Ernährung sich positiv auf die arterielle Stetigkeit auswirken kann 4. Der positive Effekt einer Omega-3-Fettsäuren reichen Ernährung bzw. Versorgung auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist bereits gut untersucht 5, 6.

Hinsichtlich der Dosis gibt es keine einheitlichen Empfehlungen, da Studien mit unterschiedlichen Dosierungen (2000 mg-7000 mg) und Formulierungen der Omega-3-Fettsäuren durchgeführt wurden. Auch variiert die orale Aufnahme von Mensch zu Mensch. Die bisher größte doppelblinde Placebo kontrollierte klinische Studie mit dem Einsatz von 2200 mg EPA+DHA bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) belegte eine deutliche Reduktion des Schmerzmittelbedarfes 7.

Die australische rheumatologische Fachgesellschaft erachtet eine Dosis von 2700 mg Omega 3-Fettsäuren (EPA + DHA) täglich bei der RA für sinnvoll.

Der optimalste Weg die Omega-3-Fettsäuren Versorgung durchzuführen ist es, den Omega-3-Index im Blut zu messen und die entsprechende Zufuhr zu steuern. Der optimale Wert sollte bei 9-11% liegen. Eine gute Einstiegsdosis wären ca. 2000 mg EPA/DHA pro Tag. Nach ca. 3 Monaten solle der Index kontrolliert und die weitere Erhaltungsdosis festgelegt werden.

Bei sehr hoher Dosierung von Omega 3-Fettsäuren wurde in einigen Studien ein erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern gesehen, dieses Risiko besteht aber auch für niedrige Omega-3-Werte, d.h. wenn eine nicht ausreichende Versorgung vorliegt. Daher empfehle ich die Kontrolle des Omega-3-Index, um nicht in den potentiell gefährlichen Bereich zu kommen.


Welches Omega-3-Präparat ist nun geeignet?

Hierbei ist es wichtig, dass das Omega-3-Präparat gut gereinigt, d.h. frei von Verunreinigungen und Schwermetallen ist. Gute Hersteller geben diese Angaben an.

Bevor aber man etwas zusätzlich einnimmt, sollte man sich immer von seinem behandelnden Rheumatologen oder Hausarzt beraten lassen, da Omega-3-Fettsäuren in seltenen Fällen mit Medikamenten interagieren können wie z.B. mit Blut verdünnenden Medikamenten.

1. Rajaei E, Mowla K, Ghorbani A, Bahadoram S, Bahadoram M, Dargahi-Malamir M. The Effect of Omega-3 Fatty Acids in Patients With Active Rheumatoid Arthritis Receiving DMARDs Therapy: Double-Blind Randomized Controlled Trial. Glob J Health Sci. 2015 Nov 3;8(7):18-25. doi: 10.5539/gjhs.v8n7p18. PMID: 26925896; PMCID: PMC4965662.

2. Gioxari A, Kaliora AC, Marantidou F, Panagiotakos DP. Intake of ω-3 polyunsaturated fatty acids in patients with rheumatoid arthritis: A systematic review and meta-analysis. Nutrition. 2018 Jan;45:114-124.e4. doi: 10.1016/j.nut.2017.06.023. Epub 2017 Jul 8. PMID: 28965775.

3. Dougados M, Soubrier M, Antunez A, et al Prevalence of comorbidities in rheumatoid arthritis and evaluation of their monitoring: results of an international, cross-sectional study (COMORA) Annals of the Rheumatic Diseases 2014;73:62-68.

4. Woodman RJ, Baghdadi LR, Shanahan EM, de Silva I, Hodgson JM, Mangoni AA. Diets high in n-3 fatty acids are associated with lower arterial stiffness in patients with rheumatoid arthritis: a latent profile analysis. Br J Nutr. 2019 Jan;121(2):182-194. doi: 10.1017/S0007114518003100. Epub 2018 Nov 15. Erratum in: Br J Nutr. 2019 May;121(9):1080. PMID: 30430957.

5. Reiner MF, Bertschi DA, Werlen L, Wiencierz A, Aeschbacher S, Lee P, Rodondi N, Moutzouri E, Bonati L, Reichlin T, Moschovitis G, Rutishauser J, Kühne M, Osswald S, Conen D, Beer JH. Omega-3 Fatty Acids and Markers of Thrombosis in Patients with Atrial Fibrillation. Nutrients. 2024 Jan 5;16(2):178. doi: 10.3390/nu16020178. PMID: 38257071; PMCID: PMC10821080.

6. Reiner MF, Baumgartner P, Wiencierz A, Coslovsky M, Bonetti NR, Filipovic MG, Montrasio G, Aeschbacher S, Rodondi N, Baretella O, Kühne M, Moschovitis G, Meyre P, Bonati LH, Lüscher TF, Camici GG, Osswald S, Conen D, Beer JH. The Omega-3 Fatty Acid Eicosapentaenoic Acid (EPA) Correlates Inversely with Ischemic Brain Infarcts in Patients with Atrial Fibrillation. Nutrients. 2021 Feb 17;13(2):651. doi: 10.3390/nu13020651. PMID: 33671288; PMCID: PMC7922349.

7. Senftleber NK, Nielsen SM, Andersen JR, Bliddal H, Tarp S, Lauritzen L, Furst DE, Suarez-Almazor ME, Lyddiatt A, Christensen R. Marine Oil Supplements for Arthritis Pain: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Trials. Nutrients. 2017 Jan 6;9(1):42. doi: 10.3390/nu9010042. PMID: 28067815; PMCID: PMC5295086.

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